Die Geschichte des Tampons ist faszinierend. Von dem ersten Auftauchen in der Antike bis zum heutigen Tag haben sich Tampons in vielerlei Hinsicht als nützlich erwiesen. In ihrer Geschichte gibt es jedoch auch so einige Mythen und Missverständnisse. Wie kam es also zu dem Periodenprodukt, das so viele Menstruierende heute benutzen?
Die Geschichte des Tampons in der Antike
Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass Tampons in der Antike auf ähnliche Weise verwendet wurden wie heute. Das soll insbesondere das antike Griechenland betroffen haben. Diese Geschichte der Tampons ist aber leider ein Mythos, denn es gibt nicht genug Beweise. Das habe ich das bereits in einem Artikel über die Periode im antiken Griechenland diskutiert. Wir wissen jedoch, dass antike Zivilisationen tamponähnliche Gegenstände für andere Zwecke verwendeten. Im alten Ägypten wurden sie aus Papyrus hergestellt. Die Griech:innen übernahmen die Idee und benutzen Fussel für ihre Versionen, während die Römer:innen dem Trend folgten und Wolle verwendeten. Im Indonesien nahmen die Menschen Pflanzenfasern. Und die alten afrikanischen Gemeinschaften außerhalb Ägyptens verwendeten häufig gerolltes Gras.
Behandlung gynäkologischer Probleme ein und benutzen auch Pessare aus Elefanten- oder Krokodilkot als Verhütungsmittel. Römer:innen nutzten sie für ähnliche Zwecke, obwohl sie wahrscheinlich Infektionen verursachten. Es gibt auch Sanskrit-Texte aus dem vierten Jahrhundert, die nahelegen, dass im alten Indien Tampons aus Öl und Steinsalz als Verhütungsmittel verwendet wurden. Steinsalz ist ein Spermizid, also war es wahrscheinlich sehr effektiv. Während der Gegenstand und die Form an sich schon sehr alt sind, ist seine moderne Verwendung also noch relativ jung.
Auf dem Weg zum modernen Tampon
Wie in der Antike verwendeten die Menschen Tampons im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert noch weitgehend zu medizinischen Zwecken. Zum Beispiel, zum Auftragen von Medikamenten auf den Vaginalbereich. Gegen Ende dieses Zeitraums stellte Paul F. Munde, ein amerikanischer Gynäkologe, acht Verwendungszwecke für Tampons vor. Medizinische Zwecke wurden als die wichtigsten angesehen, der achte genannte Verwendungszweck war jedoch die Absorption von Vaginalausfluss. Aber auch hier handelte es sich um abnormalen Vaginalausfluss; Menstruationsblut wurde noch nicht berücksichtigt. Außerdem argumentierte Francis Place in Illustrations and Proofs of the Principle of Population (1822), dass Tampons zur Empfängnisverhütung verwendet werden könnten. The Lancet, eine angesehene medizinische Fachzeitschrift, veröffentlichte diese Abhandlung und wies darauf hin, dass es sich um einen echten medizinischen Ratschlag handelte. Allerdings gab es zu diesem Zeitpunkt in der Geschichte der Tampons noch keinen Hinweis darauf, dass sie für die Menstruation selbst verwendet wurden.
Wie in der Antike verwendeten die Menschen Tampons im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert noch weitgehend zu medizinischen Zwecken. Zum Beispiel, zum Auftragen von Medikamenten auf den Vaginalbereich. Gegen Ende dieses Zeitraums stellte Paul F. Munde, ein amerikanischer Gynäkologe, acht Verwendungszwecke für Tampons vor. Medizinische Zwecke wurden als die wichtigsten angesehen, der achte genannte Verwendungszweck war jedoch die Absorption von Vaginalausfluss. Aber auch hier handelte es sich um abnormalen Vaginalausfluss; Menstruationsblut wurde noch nicht berücksichtigt. Außerdem argumentierte Francis Place in Illustrations and Proofs of the Principle of Population (1822), dass Tampons zur Empfängnisverhütung verwendet werden könnten. The Lancet, eine angesehene medizinische Fachzeitschrift, veröffentlichte diese Abhandlung und wies darauf hin, dass es sich um einen echten medizinischen Ratschlag handelte. Allerdings gab es zu diesem Zeitpunkt in der Geschichte der Tampons noch keinen Hinweis darauf, dass sie für die Menstruation selbst verwendet wurden.
Fortschritte in der Geschichte des Tampons
In den späteren Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts gab es große Erfolge in der Geschichte des Tampons. Die Beliebtheit von Tampons nahm trotz aller Widerstände weiter zu. Besonders 1972 stiegen die Verkaufszahlen in den USA sprunghaft an. Dies war, nachdem die National Association of Broadcasters beschloss, das Verbot von Fernsehwerbung für Tampons aufzuheben. Aber es gab auch einige Probleme. In den 1970er und 1980er Jahren brachten die Tamponhersteller:innen saugfähigere Produkte auf den Markt, wie z.B. das Produkt Rely. Dieses Produkt hatte die Form eines Teebeutels und konnte das gesamte Blut eines ganzen Zyklus aufnehmen. Es wurden jedoch synthetische Fasern verwendet und die Tamponhersteller:innen deshalb wegen verschiedener Konstruktionsfehler verklagt. Das war insbesondere wegen der Verbindung zum toxischen Schocksyndrom. Tatsächlich dokumentierte das CDC in den USA zwischen 1979 und 1983 ganze 2.200 Fälle von toxischem Schocksyndrom. Diese wurden überwiegend mit der Verwendung von Tampons in Verbindung gebracht.
Die Tamponhersteller:innen bemühten sich, ihr Design zu verbessern, doch ihr Ruf wurde dadurch stark geschädigt. Darüber hinaus verurteilen Feminist:innen in den 1990er Jahren die Verwendung von Dioxin, einem Karzinogen, bei der Tamponherstellung. Die großen Tamponmarken stellten daraufhin ihre Verfahren um, aber Spuren von Dioxin sind nach wie vor ein Problem. Die Geschichte des Tampons war demnach nicht immer ganz sicher.
Heutzutage verwenden 42 % der Menstruierenden Tampons. Nützlich, praktisch und privat – man kann sie leicht als selbstverständlich ansehen. Aber die Geschichte des Tampons ist viel reichhaltiger und tiefgründiger, als viele vielleicht annehmen. Und sie sind nur ein kleiner Teil der umfangreichen Geschichte der Menstruation, über die wir selten nachdenken.