Endo-what? Du fragst dich vielleicht, was sich hinter diesem Begriff versteckt? So ging es mir vor ein paar Monaten auch noch! Nachdem ich mich in das Thema eingearbeitet habe, frage ich mich aber ernsthaft, wie es sein kann, dass nur so wenige Menschen von der Krankheit gehört haben? Denn 1 von 10 menstruierenden Personen ist von Endometriose betroffen.
Endometriose ist mehr als nur starke Regelschmerzen
Hinter Endometriose verbirgt sich noch so viel mehr als nur starke Regelschmerzen. Es ist eine chronische, sehr schmerzhafte und schwer therapiebare Erkrankung von Menschen mit einer Gebärmutter. Außerhalb der Gebärmutterhöhle bilden sich unkontrolliert Gebärmutterschleimhautwucherungen. Diese Endometrioseherde können wachsen und sich weiter ausbreiten. Die Schleimhaut außerhalb der Gebärmutter unterliegt leider auch den hormonellen Veränderungen während des Menstruationszyklus. Das Problem ist hier aber, dass die Blutungen außerhalb der Gebärmutter stattfinden und die Schleimhaut hier nicht korrekt abgestoßen werden und aus dem Körper rausfließen kann. Kurz gesagt: Es ist ein bisschen wie eine Monatsblutung, nur am falschen Ort.
Die unbekannte Krankheit
Endometriose ist keine Erscheinung unserer heutigen Wohlstandsgesellschaft, sondern existiert schon seit Jahrzehnten und ist eine der häufigsten, chronischen Krankheiten bei Menschen mit einer Gebärmutter. Statistisch gesehen, müssten wir entweder selbst eine betroffene Person kennen oder zumindest wissen, was Endometriose ist. Doch es ist eine Krankheit, die in der Öffentlichkeit oftmals unsichtbar und unbekannt ist. Denn wie so oft bei Frauen*krankheiten ist auch Endometriose ohne Lobby, ohne Forschungsgelder. Die fehlende Forschung bringt auch ein Mangel an fachlicher Kompetenz und Lücken in der Therapie mit sich. Und so sind die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten noch relativ unbekannt.
Der März widmet sich weltweit der Endometriose
Seit ein paar Jahren gilt der März als ‚EndoMarch’. In diesem Monat finden weltweit Kampagnen statt, um die Sichtbarkeit und Aufklärung von Endometriose in der Gesellschaft voranzutreiben. Denn ein Bewusstsein für unsichtbare Krankheiten zu schaffen, ist extrem wichtig. Der Fokus liegt hierbei nicht allein nur auf Endometriose, sondern auch anderen verwandten chronischen Störungen und Schmerzkrankheiten, wie zum Beispiel Adenomyose der Myome.
Wünsche für die Zukunft
Es ist an der Zeit, dass mehr Menschen wissen, was Endometriose ist und die Erkrankung nicht weiter unbekannt in unserer Gesellschaft bleibt. Menschen mit Endometriose brauchen eine Stimme, eine Lobby. Denn es ist an der Zeit Tabu-Themen zu brechen und frauen*spezifische Themen in der Mitte unserer Gesellschaft zu platzieren. Nur so werden Gelder in die Forschung der Entwicklung von Behandlungsmöglichkeiten investiert und die Ursachen der Krankheit erkannt. Denn Regelschmerzen sind nicht normal und das muss gesellschaftlich anerkannt werden!