In ihrem Buch „Frauenblut“ spricht Manuela darüber, den eigenen Menstruationszyklus lieben zu lernen. Wie das geht? Indem du deinen eigenen Zyklus kennenlernst, herausfindest, was dein Körper braucht und wie du ihm aktiv helfen kannst. Dabei erzählt Manuela in ihrem Zyklus-Ratgeber von den biologischen und energetischen Vorgängen sowie geschichtlichen und kulturellen Hintergründen, Tipps und Tricks zur Selbstfürsorge, den wichtigsten Heilmitteln für eine natürliche Behandlung und Tabus und Fakten rund um Menstruationsprodukte. In unserem Interview erläutert sie uns nun die besten Heil- und Hausmittel bei Zyklusbeschwerden für einen gesunden und natürlichen Zyklus.
Kannst du dich bitte kurz vorstellen?
Mein Name ist Manuela und ich arbeite als Hara Shiatsu-Praktikerin, Psychologin und Kräuterexpertin mit Menschen. Meine Schwerpunkte sind Frauenbeschwerden, Kinderwunsch und Psychosomatik und ich veranstalte auch Workshops zur weiblichen Urkraft, Kräuterheilkunde und Körperarbeit.
Wie bist du auf die Idee zu dem Buch gekommen?
Ich fand es erschreckend, dass uns Menstruierenden immer wieder nur Schmerzmittel und Hormone bei Regelbeschwerden als Therapie vorgeschlagen werden, – so als ob es nichts anderes gäbe. Dabei gibt es eine Vielzahl an effektiven alternativen Heil- und Hausmitteln bei Zyklusbeschwerden! Mein Herzenswunsch war und ist es, möglichst vielen menstruierende Menschen zu erreichen, um ihnen zu zeigen, was sie alles selbst für ihre Zyklusgesundheit tun können. Sie sollen wieder auf ihren eigenen Körper vertrauen und selbstermächtigt zu einer gesunden Menstruation finden. So wurde die Idee für „Frauenblut“ geboren.
Wie war dein Weg von der Idee bis hin zum fertigen Buch?
Puh, was für eine Frage! 😉 Das war ein langer, arbeitsintensiver, aber auch sehr lehrreicher und erfüllender Prozess von insgesamt ca. vier Jahren. Ich habe so ziemlich jedes Buch zum Thema Menstruation und Frauengesundheit seit den 1970ern gelesen, dass mir in die Finger gekommen ist. Ich habe meine Klient:innen und Freund:innen noch intensiver als sonst über ihre Erfahrungen und Einstellungen zur Mondblutung befragt und habe mich noch bewusster meinen eigenen Zyklusphasen hingegeben, um sie wirklich auszukosten und einen tieferen Zugang zu meiner Urweiblichkeit zu erhalten.
Darüber hinaus war es auch ein Sammeln der erfolgreichsten Kräuterrezepte aus meiner Praxis und Ausprobieren von weiteren Techniken. Es war wie eine kleine Initiation ins „Frausein“, – auch wie eine Schwangerschaft. Zeitweise hatte ich das Gefühl, wenn ich dieses Buch nicht auf die Welt bringe, zerplatze ich oder mein Körper wird krank. Es musste einfach sein, dass dieses Herzensprojekt realisiert werden konnte. So fand ich dann auch recht schnell bei Herbig den für „Frauenblut“ richtigen Verlag.
Was war dein schönster Moment während des Projekts „Frauenblut“?
Die Arbeit an sich war wie gesagt sehr erfüllend. Am schönsten ist es aber immer, den Erfolg bei den eigenen Klient:innen direkt miterleben zu können. Also wenn Regelbeschwerden abnehmen oder verschwinden, die Menstruation nach einem Jahr endlich wieder fließt und der/die Klient:in nach langem Warten und Hoffen endlich doch auf natürlichem Weg schwanger wird.
In Bezug auf „Frauenblut“ speziell waren es eigentlich drei Momente:
- als ich das Rohmanuskript fertig hatte,
- als die ersten Verlagsangebote hereinkamen und
- sobald ich „mein Baby“ endlich in den Händen hielt.
Was hat dich dazu gebracht, dich mit deinem zyklischen Rhythmus genauer auseinanderzusetzen?
Immer wieder litt ich selbst unter Zyklusbeschwerden, – Krämpfe, PMS, starke Ups und Downs in der Stimmung. Ich wollte mir und der Welt wohl auch lange Zeit beweisen, dass ich „ein besserer Mann“ war. Dadurch habe ich unbewusst viele Aspekte meiner Weiblichkeit und Zyklizität ignoriert bzw. unterdrückt. Als ich mich der Körperarbeit und der Naturheilkunde zuwandte, merkte ich mehr und mehr, dass die vermeintlich lineare Welt, in der wir leben, eigentlich einer Illusion gleichkommt, denn alles in der Natur ist zyklisch. Wir unterliegen einem Tag-Nacht-, Jahreszeitenrhythmus, Mondzyklus, etc. und eben auch dem Menstruationszyklus. Ich wollte meine wahre Natur leben, und so kam ich um meinen ureigenen Körperrhythmus einfach nicht mehr umher. 😉
Wie wirken Heil- und Hausmittel bei Zyklusbeschwerden?
Die größten Vorteile von den im Buch vorgestellten Heil- und Hausmitteln bei Zyklusbeschwerden sind wohl die folgenden:
- Sie können die Ursache der Beschwerden heilen und sind nicht nur reine Symptombekämpfer wie eben Schmerzmittel oder künstliche Hormongaben. Dadurch verhelfen sie uns wieder zu einem gesunden und natürlichen Zyklus.
- Sie verfügen über keine (negativen) Nebenwirkungen, denn sie regulieren sehr sanft, aber nicht minder effektiv. „Negativ“ steht deshalb in Klammer, da es natürlich zu etlichen positiven Nebenwirkungen kommen kann.
Nicht nur Zyklusbeschwerden verschwinden, sondern wir spüren uns besser, lernen unseren eigenen Körper besser kennen und auf seine Signale zu hören. Wir kommen mehr in Einklang mit den natürlichen Wellen unseres Zyklus, das Leben wird nicht selten harmonischer und auch unser Umfeld verändert oft wie auf magische Weise sein Verhalten. Das ist aber ein ganz natürlicher und logischer Prozess, denn je mehr wir selbst in Einklang mit unserem wahren Wesen leben, umso positiver reagiert auch unsere Umgebung auf uns.
Welche natürlichen Heil- und Hausmittel bei Zyklusbeschwerden kannst du empfehlen? Warum?
Das ist wohl die schwierigste Frage, denn es gibt so viele! Ich liebe die Unterstützung aus dem Pflanzenreich, beispielsweise sind Beifuß, Schafgarbe, Frauenmantel, Gänsefingerkraut und Hirtentäschel mir ganz liebe Helfer und Verbündete. Damit die Kräuter aber auch gut wirken können, braucht es eine gute Abstimmung auf das jeweilige Leiden und die jeweilige Person. In „Frauenblut“ findest du etliche in der Praxis bewährte Rezepte, aber auch auf meinem Blog stelle ich immer wieder Rezepte, Heil- und Hausmittel bei Zyklusbeschwerden und Heilkräuter vor. Bei Krämpfen vor oder während der Regel helfen bspw. tägliche Ingwerkompressen oft Wunder. Dabei beginnt man eine Woche vor der Blutung. Wie man sie genau anwendet, findest du hier.
Hast du Tipps, wie wir in den Einklang mit dem eigenen Zyklus kommen können?
An erster Stelle sollte stehen, dass wir uns mit unserer Menstruation aussöhnen und unser Zyklussein annehmen. Eine gute Möglichkeit, sich der eigenen Zykluswellen überhaupt erst gewahr zu werden, ist die Selbstbeobachtung. Ein Zyklustagebuch ist hier ein guter Begleiter. Einfach mal beobachten und notieren, ob und wie wir uns in den unterschiedlichen Phasen fühlen, was wir gerne tun, etc. Weitere Methoden sowie eine Beschreibung der Energetik der Zyklusphasen stelle ich in „Frauenblut“ vor.
Welche Praktiken, abgesehen von Heil- und Hausmitteln bei Zyklusbeschwerden, helfen noch?
Neben Heil- und Hausmitteln bei Zyklusbeschwerden gibt es viele großartige Methoden aus der Körperarbeit (Hara Shiatsu, Yoga, Atemübungen, Qi Gong etc.). Ernährung, Bewegung und Lebenswandel spielen natürlich eine Rolle, aber auch Meditationen, Körperreisen und Imaginationsarbeit sind sehr hilfreich. Außerdem sollten wir uns ehrlich die Frage stellen, ob wir uns genügend Zeit für Ruhe, Schlaf und Träumen gönnen.
Unsere Kreativität, unser Schöpfungspotential sowie eine erfüllte Sexualität wollen natürlich auch gelebt werden und unsere Menstruationsmagie lässt sich über große, wie kleine Rituale und Zeremonien wieder entfachen. An erster Stelle steht aber meist etwas ganz Einfaches, das nicht selten sehr schwierig umzusetzen ist. Nämlich eine positive Einstellung zur eigenen Menstruation sowie zum eigenen Körper bzw. die Versöhnung mit beiden. Noch viel mehr Methoden und Heil- und Hausmittel bei Zyklusbeschwerden stelle ich in „Frauenblut“ vor, damit du dir genau die Techniken heraussuchen kannst, die am besten zu dir passen.
Möchtest du sonst noch etwas loswerden oder erzählen?
Als kleines Goodie findest du ein Zusatzkapitel zum Zeitgeist der Menstruation durch die Jahrhunderte exklusiv auf meinem Blog bzw. auf der Facebookseite von „Frauenblut“. Ich freue mich auf dein „Gefällt mir“, wünsche dir eine gesunde Menstruation und viel Freude beim Entdecken deines ureigenen Rhythmus!