Informationen rund um Endometriose: 6 Fragen und Antworten

Wenn du dich bei dem Titel auch fragst, was Endometriose eigentlich genau ist und keine gute Antwort auf die Frage hast, dann bist du damit nicht allein. Denn Endometriose ist eine eher unbekannte Krankheit, das soll der ‚Endo-March’ aber ändern. Hier findest du unseren ersten Artikel über Endometriose, inklusive Erklärung sowie Definition der Krankheit. Und wir liefern dir heute im zweiten Teil alle weiteren Informationen rund um Endometriose und beantworten dir die sechs wichtigsten Fragen.

1. Wer ist von Endometriose betroffen?

Endometriose betrifft 1 von 10 menstruierenden Personen. Das Altersspektrum der unter Endometriose leidenden Personen ist breit aufgestellt. Hauptsächlich sind menstruierende Menschen nur im fruchtbaren Alter betroffen, also von der ersten Regelblutung bis zur Menopause.

2. Welche Ursachen hat Endometriose?

Die Ursachen für die Entstehung von Endometriose sind leider nicht wirklich erforscht und somit unklar. Dies soll mithilfe einer Petition geändert werden. Bisher ist nur sicher, dass Endometriose gutartig ist (also kein Krebs). Die Theorien für die Entstehung der Krankheit reichen von hormonellen Störungen über Fehlfunktionen des Immunsystems bis hin zu genetischer Veranlagung. Ein anderer Erklärungsversuch sieht die Ursache von Endometriose in der Muskelbewegung der Gebärmutter, wodurch Risse entstehen und die Gebärmutterschleimhaut so nach außen kann.

3. Was sind die Symptome?

Die Symptome von Endometriose sind so unterschiedlich und vielfältig wie die betroffenen Menschen selbst: von gar keinen Beschwerden bis hin zu Schmerzen, die nicht mehr auszuhalten sind. Bei rund 65 Prozent der Betroffenen treten Symptome auf. Je nachdem wo sich die Gebärmutterschleimhautwucherungen außerhalb der Gebärmutter ausbreiten, sind auch die Beschwerden zu lokalisieren. Folgende Beschwerden können zum Beispiel ein Hinweis für Endometriose sein:

  • Starke Regelschmerzen
  • Menstruationsstörungen
  • Chronische Unterleibsschmerzen
  • Magen-Darm-Beschwerden: Völlegefühl, Schmerzen oder Blut beim Stuhlgang
  • Blasenschmerzen: Schmerzen beim Wasserlassen
  • Brennende oder krampfartige Schmerzen beim oder nach dem Sex
  • Schmerzen im Rücken oder in den Knien
  • Unfruchtbarkeit und Kinderlosigkeit
  • Übelkeit

Endometriose kommt selten allein. Oft wird sie von weiteren Krankheiten begleitet. Neben den körperlichen Beschwerden bringt Endometriose auch oft emotionale Folgen mit sich. Außerdem hat sie Einfluss auf die weitere Gesundheit sowie Lebensqualität der betroffenen Personen. Allgemein führen die häufigen und sehr schmerzhaften Beschwerden zu Erschöpfung.

4. Wie wird Endometriose festgestellt?

Der Weg bis zu einer Diagnose ist lang und nicht gerade einfach. Oft vergehen mehrere Jahre bis Endometriose festgestellt wird. Häufig werden zunächst auch Fehldiagnosen gestellt. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Oft werden Betroffene nicht ernst genommen und die Beschwerden werden einfach als starke Menstruationsbeschwerden abgetan. Allein die Symptome führen selten zu einer Diagnose. Erst mithilfe einer Untersuchung von Gewebeproben kann eine eindeutige Diagnose gestellt werden. Je früher Endometriose festgestellt und auch richtig behandelt wird, desto höher sind die Chancen dem weiteren oft schmerzhaften Verlauf entgegenzuwirken.

5. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Leider ist Endometriose eine dauerhafte, chronische Krankheit und ist bisher nicht durch eine Therapie heilbar. Aufgrund fehlender Forschungen und Studien ist unklar, inwieweit die Ausbreitung der Endometriose-Herde eingedämmt oder rückgängig gemacht werden kann. Auch der Krankheisverlauf lässt sich nicht vorhersagen, obwohl die Krankheit in vier Stadien unterteilt wird. Oft verschwinden die starken Schmerzen erst mit der Menopause, also der letzten Periode im Leben einer menstruierenden Person. Es gibt jedoch unterschiedliche Ansätze, wie versucht wird, Endometriose zu behandeln. Die ausgewählten Methoden sind stark von den individuellen Beschwerden abhängig. Eine Kombination aus verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel Gynäkologie, Schmerztherapie, Psychologie und ganzheitlicher Medizin sowie alternativer Medizin kann sinnvoll sein.

  • Hormonelle Behandlungen sollen das Wachstum von Endometrioseherden verhindern
  • Mithilfe einer Bauchspiegelung können Endometrioseherde operativ entfernt werden, was oft zu einer Linderung der Schmerzen führt.
  • Medikamentöse Schmerztherapie
  • Alternative Methoden: Akupunktur, Traditionelle Chinesische Medizin (TCM), Homöopathie oder Pflanzenheilkunde
  • Ernährungsumstellung

Das Ziel ist immer das Wachstum der Endometriose-Herde zu verringern oder sogar zu verhindern sowie die Schmerzen zu lindern. Oft müssen die Behandlungen wiederholt werden, da die Endometrioseherde zurückkommen. Vor allem bei chronischen Krankheiten ist es von großer Bedeutung, den eigenen Körper gut zu kennen. Denn nur so können Wege gefunden werden, um die Beschwerden zu lindern.

6. Kann man mit Endometriose trotzdem schwanger werden?

Die guten Nachrichten zuerst: Ja, viele Menschen bekommen trotz Endometriose Kinder! Je nachdem, in welchen Stadium Endometriose diagnostiziert wird, sind manche Personen jedoch bereits bei der Diagnosestellung unfruchtbar. Andere werden erst nach der Diagnose im weiteren Verlauf der Erkrankung unfruchtbar. Bei rund 30 bis 50 Prozent der Menschen mit Endometriose stellt Schwanger werden aber leider ein großes Hindernis dar.

Persönliche Endometriose-Geschichten

Wenn du Lust hast dich weiter mit dem Thema zu beschäftigen, mehr über Endometriose und die individuellen Geschichten betroffener Personen zu lesen, kann ich dir die Themenreihe ‚Gesichter der Endometriose’ auf dem Endometriose-Blog von Lea empfehlen. Und hier geht es zum Interview mit Lea über ihren persönlichen Weg zur Diagnose von Endometriose.

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März 17, 2020
Britta Wiebe ist die Co-Gründerin von Vulvani. Am liebsten recherchiert, schreibt und konzipiert sie den ganzen Tag neue Artikel oder innovative Bildungsformate rund um Menstruation. Wenn sie nicht in der weiten Welt unterwegs ist, genießt sie ihre Zeit mit lieben Menschen im schönen Hamburg. | Facebook | Instagram | LinkedIn | Twitter

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