Yoga während der Periode? – Erfahre, was deinem Körper gut tut

Yoga – wohltuend und bewusstseinsverändernd. Gerade während der Periode kann Yoga als entspannend und schmerzreduzierend wirken. Neben Meditationen und Atemübungen kannst du dich vor allem körperlichen Übungen (Asanas) bedienen. Nimm dir eine Auszeit und tue Körper, Geist und Seele etwas Gutes.

In diesem Artikel erfährst du genau, wie du Yoga während der Periode ausüben kannst. Neben praktischen Tipps erhältst du ebenso Infos, welche Yoga-Posen während deiner Menstruation lieber zu vermeiden sind.

Sollte ich überhaupt Yoga während der Periode praktizieren?

Besonders in den ersten Tagen deiner Menstruation ist es ratsam auf dynamische kraftvolle Yogaübungen zu verzichten. Gegen ruhigere Sequenzen ist jedoch nichts einzuwenden. Besonders Yin Yoga, ein eher meditativer Yogastyle, empfiehlt sich zu dieser Zeit. Denn durch tiefe Dehnungen und intensive Atmung entspannt sich dein Körper ganz selbstständig. Da beim Yin Yoga der Rücken häufig gewölbt bleibt, erfährt deine Bauchregion wenig Druck. Und genau das ist ideal für Yoga während der Periode.

Beim Zyklus-Yoga ist es besonders wichtig, dass du auf dich selbst hörst. Spüre in dich und deinen Körper hinein, um herauszufinden welchen Stil, wie lange und wie viel Yoga du während der Periode praktizieren magst. Dies kann von Tag zu Tag sowie von Zyklus zu Zyklus unterschiedlich sein. 

Yoga während der Periode: Welche Posen tun besonders gut?

Auch dies kannst du selbst herausfinden, indem du bewusst wahrnimmst, welche Bewegungen und Dehnungen für dich angenehm erscheinen. Achte vor allem darauf, deiner Bachregion, insbesondere dem Unterleib, viel Raum zu geben. Dies kannst du mit Hilfsmitteln wie Yoga Blocks und einer Decke angenehm gestalten. Als Inspiration für dich werden im Folgenden einige geeignete Asanas vorgestellt, die für Yoga während der Periode super sind:

1. Haltung des Kindes – Balasana

Photo-Credits: Ronja

Komm in einen aufrechten Fersensitz. Bringe nun deine Knie etwas auseinander, an die Seiten deiner Yogamatte. Mit der nächsten Einatmung richte dich noch einmal etwas mehr auf. Mit der Ausatmung bringe deine Handflächen vor dir zum Boden und wandere langsam Stück für Stück weiter mit ihnen nach vorn. Dein Oberkörper folgt automatisch, bis die Stirn den Boden berührt. Nimm hier wahr, wie weit du gehen möchtest und ob du deinen Rücken gestreckt hast oder lieber leicht rundest, um deiner Bauchregion mehr Platz zu geben. Wenn es für dich angenehmer ist, dann bringe die Arme nach hinten neben deinen Körper, die Handflächen zeigen nach oben.

2. Gegrätschte Vorwärtsbeuge – Upavistha Konasana

Nimm einen aufrechten Sitz ein, die Beine sind lang nach vorn ausgestreckt. Öffne deine Beine zu den Seiten, sodass du in einen Grätschsitz kommst. Ziehe die Fußspitzen zu dir, um die Füße zu flexen. Finde hier für dich selbst heraus, wie weit du deine Beine auseinander legst. Es sollte für dich angenehm bleiben. Ziehe nun beide Po-Hälften etwas nach hinten raus, sodass du richtig auf deinen Sitzbeinhöckern sitzt. Mit der Einatmung richte dich auf, der Rücken ist gerade. Mit der Ausatmung wandere mit deinen Handflächen am Boden nach vorn, der Oberkörper folgt. Wenn es für dich möglich ist, dann kannst du auch die Unterarme ablegen, sodass die Stirn näher Richtung Boden geht. Höre aber auch hier in dich hinein, ob du deinen Rücken gestreckt lässt oder lieber leicht gerundet.

3. Sitzender Schmetterling – Baddha Konasana

Photo-Credits: Ronja

Setze dich aufrecht hin, die Beine sind nach vorn ausgestreckt. Dann beuge und ziehe ein Bein nach dem anderen zu dir heran. Lasse die Knie zu den Seiten gleiten und führe die Fußsohlen aneinander. Entscheide, welche Intensität der Beugung deiner Beine sich für dich gut anfühlt. Falte nun deine Hände und bringe sie unter deine Zehen. Atme tief ein und richte dich auf. Mit der Ausatmung beuge die Arme und bringe die Ellenbogen vor deine Schienbeine. Bewege deinen Oberkörper nach unten, sodass die Stirn Richtung Boden geht. Hier kannst du gern deinen Rücken runden, wenn dies angenehmer erscheint. Du kannst auch deine Arme auf dem Boden vor dir ausgestreckt ablegen, die Handflächen zeigen nach oben.

4. Liegender Schmetterling – Supta Baddha Konasana

Sitze auf deiner Yogamatte und stelle deine Füße mit gebeugten Beinen vor dir auf. Fasse mit deinen Händen unter die Kniekehlen. Nun rolle dich ganz langsam mit gerundetem Rücken nach unten. Halte die Füße aufgestellt. Komme zum Liegen auf deiner Matte. Lasse die Knie seitlich nach außen fallen und bringe auch hier die Fußsohlen aneinander. Entscheide selbst über den Grad der Beugung deiner Beine. Habe deine Arme entspannt an den Seiten deines Körpers liegen, die Handflächen zeigen nach oben.

5. Liegende Drehung – Supta Matsyendrasana

Photo-Credits: Ronja

Liege mit dem Rücken am Boden. Die Beine sind dabei lang ausgestreckt. Nun lege deinen rechten Arm im 90 Grad Winkel zur rechten Seite ab. Beuge nun dein rechtes Bein und ziehe es mithilfe der linken Hand Richtung Bauch. Bringe das gebeugte rechte Bein auf deine linke Seite. Behalte dabei deine rechte Schulter am Boden. Entscheide, ob du die linke Hand am rechten Knie aufgelegt lässt oder den linken Arm zur linken Seite ausstreckst. Drehe deinen Kopf nun sanft zur rechten Seite – also in die gegenüberliegende Richtung. Dein Bauch sollte während dieser Drehung ganz weich und weder angespannt, noch eingequetscht sein. Wiederhole diese Übung auch mit dem linken Bein.

Welche Posen sollte ich beim Yoga während der Periode lieber unterlassen?

Achte darauf, deine Bauchregion, insbesondere den Unterleib, nicht zu sehr einzuengen sowie nur sachte zu drehen. Vermeide Posen, welche diesen zu sehr einengen oder durch Drehbewegungen quetschend wirken. Umstritten ist auch die Frage, ob Umkehrhaltungen wie der Schulterstand, der Pflug, Kopf- und  Handstand während der Menstruation ausgeübt werden sollten. Denn es besteht die Annahme damit einen Rückfluss des Blutes zu bewirken. Um dem Reinigungsprozess deines Körpers während der Menstruation nicht entgegenzuwirken, kannst du diese Asanas auf nach deiner Periode vertagen. Allerdings ist dies keine Pauschal-Regel und auch medizinische Bedenken sind hierbei nicht bestätigt. Fühlt es sich für dich gut an, dann kannst du selbstverständlich auch Umkehrhaltungen ausprobieren. 

Wenn dir danach ist, kannst du also auch Yoga während der Periode machen! 

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Juli 19, 2021
Ronja, gebürtige Hannoveranerin, studiert Global Health in den Niederlanden. Dabei hat sich ihr Interesse an Themen wie sexuelle und reproduktive Gesundheit vertieft. Sie träumt davon, an Projekten zu arbeiten, die weltweit ein größeres Bewusstsein für Menstruation schaffen. Ronja ist außerdem Yoga-Trainerin und liebt es, diese Leidenschaft mit ihrer beruflichen Expertise zu verbinden. | Instagram | LinkedIn

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